1.1.3 Was sind die Vor- bzw. Nachteile kompilierter und interpretierter Programmiersprachen ?

Kompilierte Programme sind im Allgemeinen sehr schnell in der Ausführung, weil der zeitraubende Vorgang des Übersetzens nur einmal beim Entwickler vorgenommen wird. Dafür sind sie aber nur auf der Systemplattform (=Hardware + Betriebssystem) lauffähig, auf der sie auch übersetzt wurden. Kompilierte Programme sind deshalb nicht plattformunabhängig, sondern bestenfalls portabel.

Interpretierte Programme hingegen sind zum einen langsamer als kompilierte, weil neben der eigentlichen Ausführung der Anweisung zwischendurch immer wieder Quelltext übersetzt werden muss. Zum anderen machen sich syntaktische Fehler erst bei der Ausführung in Form von Programmabbrüchen bemerkbar, weil die syntaktische Überprüfung durch den Compiler fehlt. Dafür geht die Entwicklung etwas schneller von der Hand, weil der zeitraubende Vorgang des Kompilierens vor dem immer wieder vorkommenden Programmstarts während der Entwicklungsphase unterbleibt. Außerdem erlauben interpretierte Sprachen einige programmtechnische Kunstgrifffe, die bei kompilierten Sprachen nicht möglich sind. Dies hier zu erläutern würde allerdings den Rahmen sprengen.

Abschließend bliebe noch anzumerken, dass seit der Einführung von Java eine zunehmende Vermischung beider Technologien zu beobachten ist. Microsoft führt mit der .NET-Technologie eine ganz ähnliche Vorgehensweise ein.