Das (E)IDE Konzept sieht pro Anschluß maximal zwei Geräte vor, die jeweils Master und Slave heißen. Auf modernen Mainboards sind meist zwei (E)IDE-Anschlüsse, also lassen sich vier Geräte ansteuern. Jedes (E)IDE-Gerät kann in drei verschiedenen Modi betrieben werden: Master, Slave und StandAlone. Die Modi werden meist mit Jumpern auf der Festplatte eingestellt. Ist nur ein Gerät an einen (E)IDE-Anschluß, so wird der StandAlone (oder zumeist Master) Modus gewählt. Bei zwei Geräten an einem Anschluß muß eine als Master und die andere als Slave konfiguriert werden. Nur die Master-Festplatte kann auch gebootet werden.
Check der bestehenden Konfiguration. Wieviele IDE-Schnittstellen sind vorhanden? Was für Platten sind schon wie ins System integriert? Wieviele und welche Anschlußmöglichkeiten gibt es also? Wie soll das neue Ensemble konfiguriert werden?
Physikalischer Einbau der neuen Platte. Als Einbaulage sollte entweder die Platine unten sein, oder die Platte um 90 Grad gedreht werden. Alles andere kann der Platte schaden. Bei Festplatten muß die Stromversorgung und ein Datenkabel richtig gepolt angeschlossen werden. Auch hier gilt: Rote Markierung des Datenkabels zum Pin 1.
Einträge im BIOS ändern. Neue Festplatten müssen
dem BIOS mitgeteilt werden. Die Standardmethode: Gegebenenfalls den
IDE-Kanal im BIOS aktivieren, anschließend die
BIOS-HDD-Autodetection ausführen und die erkannte Platte
übernehmen. BIOS-Werte speichern und rebooten. Klappt die
automatische Erkennung durch das BIOS nicht, werden einige technische
Daten der Festplatte benötigt. Diese findet man entweder im
Handbuch der Festplatte oder im Internet. Wichtig zu wissen: Heads,
Cylinders, Sectors und eventuell noch Precomp und Landing Zone. Im
Standard-CMOS-Setup kann man diese Parameter beim Plattentyp 47
user defined hdd
einstellen, speichern und ausprobieren.
Mapping(Adressierung). Für die Umsetzung von logischen in physikalische Adressen gibt es mehrere Verfahren. Da das BIOS (und IDE) aus historischen Gründen die Größe einer Festplatte auf 1024 Zylinder, 16 Köpfe und 64 Sektoren limitiert (was die Plattengröße bei einer Sektorgröße von 512 Byte auf 504 MB limitiert), wurden mit dem EIDE-Standard Verfahren (LBA, XCHS) eingeführt, die durch Translation auch größere Platten unterstützen. Man findet heute folgende Modi:
CHS (Cylinder Head Sector) oder Normal. Diese älteste Methode limitiert die Größe der verwendeten Festplatte auf 504 MByte. Hier wird keine Translation verwendet.
ECHS oder XCHS (EXtended Cylinder Head Sector) oder Large. Dieses Verfahren benutzt Translation und kann damit Festplatten größer 504 MByte ansprechen.
LBA (Logical Block Addressing). Das aktuellste Verfahren verwendet auch Translation und ist also für Festplatten größer 504 MByte verwendbar.
Wichtig zu wissen:
Beim CHS-Verfahren übergibt man dem BIOS die wahre physikalische Festplattengeometrie. Bei den anderen Verfahren kann man eine beliebige Konfiguration angeben, solange man zum einen die Limits des BIOS nicht überschreitet und zum anderen die Zahl der Sektoren der gewählten Konfiguration der tatsächlichen Zahl der Sektoren der Platte entspricht.
Alte DOS-Versionen verstehen nur den Normal-Mode.
Wechselt man den Modus, so verliert man alle Daten auf der Festplatte.
Eine Mischung von ECHS und LBA in einem System ist nicht möglich.
Da fast alle modernen Rechner LBA verwenden, sollte LBA den Vorzug gegenüber dem älteren ECHS gegeben werden, da man so eine Festplatte ohne Datenverlust portieren kann.
Einrichten einer Festplatte unter DOS. Nach dem Einbau der Festplatte und der Anmeldung im BIOS muß jede Festplatte für die Nutzung durch ein Betriebssystem vorbereitet werden. Dazu sind von der Anwenderseite zwei Schritte notwendig, das Partitionieren und das Formatieren. Das Partitionieren ist die Einteilung der Platte in logisch völlig voneinander unabhängige Teile, die Partitionen. Jede Partition muß formatiert werden. Hier wird die Platte in Cluster aufgeteilt und diese mit Adressen versehen.
Hinweis. Oft soll eine Festplatte nur logisch neu organisiert werden. Dann gibt es neben der vollständigen Neuinstallation auch die Möglichkeit, bestehende Partitionen zu retten, indem man die Partitionierung durch spezielle Software (z.B. PartitionMagic) durchführen läßt. Solche Programme ,,schieben``vorhandene Daten auf einer Platte ganz nach ,,innen oder außen`` und können so Platz für eine neue Partition schaffen.