Betriebssystem - Installation

Erstellung einer Bootdiskette

Je nach Betriebssystem erfolgt dies durch unterschiedliche Programme (Kommandos=Befehle oder Anwendungen). Unter einer Bootdiskette versteht man einen Datenträger, auf dem ein minimales Betriebssystem zum Starten des Rechners (PCs) installiert ist.

Unter MS-DOS dient dazu das Kommando"format [Laufwerk]: /s".Dadurch wird die Diskette oder Festplatte formatiert und die wichtigsten Systemdateien aufgespielt. Nach der Formatierung ist somit das entsprechende Dateisystem ( FAT ) vorhanden.

Unter Windows kann dies ebenso durch die Anwendungen Explorer oder Dateimanger durchgeführt werden.

Mit dieser Diskette oder Festplatte, sofern diese als primäre Partition partitioniert ist, kann man nun den Rechner starten. Bis jetzt befinden sich außer den Systemdateien io.sys, msdos.sys und dem Befehlsinterpreter command.com noch keine nützlichen Programme auf der Bootdiskette. Diese müssen nach dem Erstellen der Bootdiskette noch auf diese übertragen werden. Zusätzlich sollte noch ein Tastaturtreiber für die deutsche Belegung kopiert werden (keyb.com und keyboard.sys). Dieser Treiber wird durch einen Eintrag in der Datei config.sys in das System eingebunden.

Partitionieren einer Festplatte

Vor dem Installieren von Windows muß die Festplatte entsprechend vorbereitet, sprich partitioniert und formatiert werden. Da bei diesem Vorgang alle Daten unwiederruflich gelöscht werden, sollte man sich vorher zweimal davon überzeugen, daß man von allen wichtigen Dateien ein Backup (=Sicherungskopie) erstellt hat.

In fast allen Betriebssystemen ist es vorgesehen, daß sich auf einer physikalischen Festplatte mehrere logische Laufwerke befinden. Um dem Betriebssystem nun mitzuteilen, wo genau sich jedes einzelne logische Laufwerk physikalisch auf der Festplatte befindet, wird auf einer definierten physikalischen Position eine sogenannte Partitionstabelle angelegt. Sie enthält Angaben über Position, Größe und Art des logischen Laufwerks (Partition). Da das Betriebssystem nicht ohne dieser Partitionstabelle auf die Festplatte zugreifen kann, muss sie zuerst erstellt werden. Dies geschieht unter MS-DOS z.B. mit dem Programm fdisk. Mit diesem Programm hat man folgende Möglichkeiten:

Erstellen einer primären Partition
Erstellen der erweiterten Partition und von logischen Laufwerken
Löschen von Partitionen
Anzeigen der aktuelle Partitionierungsdaten


Die primäre Partition ist die erste Partiton auf der Festplatte, nur von ihr kann gebootet werden. Der restliche Speicherplatz der Festplatte wird einer erweiterten Partition zugewiesen, die den Rahmen für logische Partitionen bildet.

Je nach verwendetem Betriebssystem kann es notwendig werden, mehrere Partitionen einzurichten. Besitzt man z.B. eine 10 GByte-Festplatte, muß diese bei sehr vielen Betriebssystemen in Partitionen unterteilt werden, da das Betriebssystem sonst nicht in der Lage ist, ein auf eine derart großes Partition zuzugreifen (maximalePartitionsgröße unter FAT16 ist bei ca. 2 GByte)

Bei der Erstellung neuer Partitionen wird wie folgt vorgegangen:

1. evtl. Löschen der alten Partitionen
2. Erstellen der primären Partition
3. evtl. Erstellen der erweiterten Partition
4. evtl. Erstellen der logischen Laufwerke in der erweiterten Partition.


Ein evtl.vorher auf der Festplatte vorhandenes Betriebssystem ist nach einer Partitionierung nicht mehr vorhanden. Nach dem Abschluß dieser Arbeiten muß der Computer mit eingelegter Bootdiskette neu gebootet werden.

Sehr empfehlenswert ist die Aufteilung der maximalen Festplattenkapazität auf zumindest zwei Partitionen: eine Partition für das Betriebssystem und die zu installierenden Programme, die andere Partition für sämtliche Daten (=Dateien), welche vom Anwender im Laufe seiner Arbeiten erstellt werden. Dies erleichtert das Backup und erhöht die Datensicherung bei defektem Betriebssystem. Bei einer notfalls erforderlichen Neuinstallation des Betriebssystem , dies ist unter Windows in ca. 90 % der Betriebssystem-Problemfällen erforderlich, werden das Betriebssystem und die Programme dann auf der ersten Partition neu installiert und die Benutzerdaten bleiben somit erhalten. Gäbe es nur eine Partition, so wären die Benutzerdaten für immer durch die Neuinstallation des Betriebssystems verloren.

Menügeführte Installationen

Bei den meisten modernen Betriebssystemen (z.B. Windows NT 4.0, Linux 6.2) werden Partitionierung und Installation interaktiv und menügeführt für den Benutzer durchgeführt. Obige Vorgänge werden aber ebenso durchlaufen. Zumeist gibt es 1 bis 3 Disketten und zumindest eine CD-ROM für die Installation des Betriebssystems. Auf den Disketten sind ein Mini-Betriebssystem und entsprechende Treiber für die Hardware vorhanden. Mit einer dieser Disketten wird der Rechner zuerst gebootet, dann werden Treiber nachgeladen und getestet, welche Hardware-Komponenten im Rechner vorhanden sind. Anschließend wird die CD gemounted und von ihr das Betriebssystem auf eine vorhandenen Festplatte installiert und konfiguriert.Nach erfolgreicher Installation und korrekter Konfiguration der Hardware-Komponenten kann der Rechner ohne Diskette und CD-ROM von der Festplatte gestartet (gebootet) werden.