Dateisysteme - Grundlagen

Pfade von Dateien

Jedes Programm sowie auch jedes Betriebssystem besteht aus einer Vielzahl von Dateien, welche auf einem Massenspeicher (z.B. Festplatte) installiert (=aufgespielt, vorhanden) sind.

Damit diese Dateien untereinander organisiert existieren können, muß auf dem Massenspeicher (z.B. Festplatte) ein entsprechendes Dateisystem vorhanden sein. Auf "Windows"-Rechnern, das sind solche, welche ein grafisches Betriebssystem von Microsoft installiert haben, sind die Dateisysteme FAT, HPFS und NTFS gebräuchlich.

Der Ort jeder Datei im Dateisystem (unabhängig wofür sie notwendig ist und wie sie intern aufgebaut ist) kann durch ihren Datei-Pfad eindeutig festgelegt werden. Es gibt die Möglichkeit, diesen Datei-Pfad ABSOLUT oder RELATIV anzugeben. Dasselbe gilt für Verzeichnisse. Der Inhalt eines Verzeichnisses (Verzeichnis = Ordner) sind Dateien.

Dies ist am einfachsten an einem Beispiel zu verstehen:
Um CDs abzuspielen gibt es eine ausführbare Datei mit dem Dateinamen "cdplayer.exe". Wo sich diese Datei (=File) absolut im Dateisystem(=Filesystem) befindet kann man durch ihren absoluten Datei-Pfad z.B. "C:\WINNT\system32\cdplayer.exe" festlegen. D.h. sie liegt auf dem Laufwerk (=Festplatte bzw. Partition einer Festplatte) "C:\" unter den Verzeichnissen "WINNT" und "system32".

Der absolute Datei-Pfad gibt somit eindeutig an, wo sich eine Datei befindet !

Aus der Sicht eines Benutzers oder einer Anwendung, welche sich z.B. im Verzeichnis "C:\WINNT" befindet, wäre der relative Datei-Pfad der datei "cdplayer.exe" als "system32\cdplayer.exe" (= ".\system32\cdplayer.exe") festgelegt.

Der relative Datei-Pfad gibt die relative Lage der Datei zu einem bestimmten Verzeichnis an !
. (=Punkt) gibt immer das aktuelle Verzeichnis an.
.. (=zwei Punkte) geben immer das nächst übergeordnete Verzeichnis (=Elternverzeichnis, parent) an.
Der Backslash "\" trennt die Namen der Verzeichnisse und Dateien. Einzige Ausnahme der Bedeutung des Backslash ist, daß beim absoluten Pfad der erste Backslash nach der Laufwerksangabe das höchste Verzeichnis (=root) darstellt.

Auf UNIX-Rechnern wird anstelle des Backslash "\" der Slash "/" verwendet.

Arten von Dateien

Der Aufbau des Dateinamens ist grundsätzlich nach dem Schema "Name.Extension". Zum Beispiel besteht die Datei "cdplayer.exe" aus dem eigentlichen Namen "cdplayer" und der Erweiterung (=Extension) nach dem Punkt "exe". Somit wird formal (=nach außen hin) gesehen die Art der Datei durch die letzten 3 Buchstaben festgelgt.

Sofern alles sauber und korrekt ist, kann aus dem Dateinamen mit seiner Extension auf den Inhalt und Zweck der Datei geschlossen werden. Garantieren kann aber niemand, daß in der Datei wirklich "das d'rin ist was d'rauf steht". D.h. Wenn jemand eine nichtausführbare Text-Datei "hallo.txt" auf "hallo.exe" umbenannt hat, ist diese Datei weiterhin nicht ausführbar und stellt inhaltlich noch immer eine Text-Datei dar.

Das heißt, die Extension einer Datei muß mit dem Inhalt der Datei übereinstimmen, sonst kommt es zu Fehlermeldungen.

Nachfolgend Beispiele für verwendeten Datei-Typen (=Arten von Dateien=Extensions):

Ausführbare Programm-Dateien (=Anwendungen, =Kommandos): "Name.exe"
Ausführbare Batch-Dateien (=Stapeldateien): "Name.bat"
DLL-Dateien (=nachladbare Funktionen=Dynamic Link Libraries): "Name.dll"
HLP-Dateien (Hilfe-Dateien): "Name.
hlp"

ASCII-Text-Datei: "Name.txt"
HTML-Datei: "Name.htm" oder "Name.
html"
Grafik-Datei: "Name.
gif" oder "Name.jpg" oder "Name.bmp"

Winword-Datei: "Name.doc"
Excel-Datei: "Name.
xls"
Powerpoint: "Name.
ppt"
Acrobat-Datei: "Name.
pdf"
Musik-Datei: "Name.
wav"

Umgebungsvariablen für Programme und Dynamic-Link-Libraries

Für viele Programme ist es erforderlich, daß in der Laufzeitumgebung verschiedene Umgebungsvariablen gesetzt sind. Viele Programme erstellen sich zur Laufzeit selber derartige Umgebungsvariablen und schreiben sich wichtige Informationen hinein, die sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder auslesen.

Die Umgebungsvariable PATH hat für alle Programme eine sehr wichtige Bedeutung. Sie dient zum Auffinden der aufzurufenden Programme und DLL-Dateien (Dynamic Link Libraries). Der Wert der Umgebungsvariablen PATH wird mit dem Befehl echo %PATH% angezeigt.

Ein Beispiel:

Der Wert der Umgebungsvariablen PATH kann z.B. "C:\WINNT\system32;C:\WINNT" lauten. Befindet sich der Anwender z.B. im Verzeichnispfad "e:\data\irgendwo" und möchte "cdplayer.exe" ausführen, so wird folgender Suchalgorithmus für das Auffinden von Dateien verwendet:

Zumeist wird zuerst im lokalen Verzeichnis (=".") gesucht. Dies gilt für Windows und UNIX-Betriebssysteme ebenso. Wird sie nicht gefunden werden alle Verzeichnispfade der Umgebungsvariablen PATH sequentiell, von links nach rechts ausgewertet, um das gewünschte Programm zu finden. Sobald die gewünschte Datei gefunden wird, wird sie aufgerufen. Wird sie auch nach der Auswertung der PATH-Umgebungsvariablen nicht gefunden, so erscheint eine Fehlermeldung.

Gäbe es beim obigen Beispiel zwei Dateien mit demselben Namen sowohl unter "C:\WINNT\system32" als auch unter "C:\WINNT", so würde jene Datei im Verzeichnispfad "C:\WINNT\system32" aufgerufen werden.